Samstag, 28. November 2009

IDFA, Freitag 27.11.


Keiner der Filme, die ich gesehen habe hat gewonnen... bis auf The Yes Men fix the world, der den IDFA Doc U award bekommen hat. Die anderen Gewinner sind: Last Train home (best feature length documentary), The Player (dutch documentary award), The most dangerous man in America (special jury award), Iron Crows (best mid-length documentary), Six Weeks (best short documentary), Colony (first appearence award), The Cove (audience award), Redemption (student award).

Ich dagegen hab gestern fünf(!) mittelmässige Filme gesehen: Dreamland, Mumbai disconnected, The accidental terrorist, Welcome to North Korea! und Eyes wide open in der Wiederholung - da ich beim ersten Sehen das Gefühl hatte, viele Infos verpasst zu haben. Beim zweiten Mal habe ich tatsächlich sehr viel mehr verstanden, da ich dann auch die Bilder etwas länger genießen konnte und nicht nonstop Untertitel lesen musste! Dieser Film ist aber leider zu textlastig und vollgestopft - man hätt locker drei Teile daraus machen können oder sogar zu jedem südamerikanischen Land, in das der Regisseur Gonzales Arijon reist, einen eigenen Film.

Dreamland bot sehr schöne Landschaftsaufnahmen von Island, war aber inhaltlich sehr redundant, um nicht zu sagen langweilig (Aussage: die Aluminiumindustrie schädigt die Natur), so dass es im Grunde auch ein Video von Björk getan hätte.

Von Mumbai disconnected hatte ich mehr erwartet, da Dr Marcuse so davon geschwärmt hatte. Die drei Protagonisten (ein Inder des Mittelstands, der den Bau eines Flyways in Bombay leitet, eine reiche Inderin, die dagegen ist und ein armer Inder, der von einem eigenen Auto träumt) waren zwar allesamt sympathisch, so richtig nahe gekommen ist der Regisseur ihnen aber nicht. Dennoch war der Film gut geschnitten und bot eine Ereignisskette, der man gut folgen konnte.

Welcome to North Korea! war, wie die Regisseur vor der Projektion selbst meinte, ein reines Tourivideo. Leider nicht besonders gut gedreht und auch nicht in die Tiefe gehend - was verbirgt sich nun wirklich hinter der Fassade, die Nordkorea der Handvoll Touristen im Jahr, die ins Land reisen dürfen, präsentiert? Wie sieht das Leben der Menschen dort tatsächlich aus? Was würden sie sagen, wenn sie frei reden dürften?

Der letzte Film, The accidental terrorist, war sehr ambitioniert konzipiert: ein junger muslimischer Däne mit türkischem Hitnergrund begibt sich auf die Spur nach einem Mann mit ähnlicher Vergangenheit, der aber in den Fanatismus abdriftet und für ein geplantes Attentat in Bosnien im Gefängnis landet. Aus der Ich-Perspektive erzählt nähert sich der Film grundlegenden Fragen zum Thema Religion und Freiheit und schließt mit der schönen Feststellung: "The most important thing in life is to have a sense of belonging."

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