Donnerstag, 18. Februar 2010

60. Berlinale, Do 18.02.























Schauspieler Burghart Klaußner, der Pfarrer in Das weiße Band


Das weiße Band
hat auf dem Empfang der Hessischen Landesvertretung den Leserpreis des Filmmagazins epd Film bekommen und mir ist dort der Appetit auf hessisches Essen vergangen - wer hat sich bloß Blutwurst, Fleischsuppe und Handkäse ausgedacht? Die Namen klingen ja schon eklig... Immerhin habe ich es endlich geschafft, den Film zu sehen und das in Anwesenheit einiger der Kinderstars sowie Lehrer Christian Friedel. Was soll ich sagen? Zu Hanekes neuem Film wurde bereits so viel gesagt, dass es sich bis nach Hollywood rumgesprochen hat: ein schwarz-weiß Werk, dass aufgrund der empfindlich genau inszenierten Atmosphäre der Vorkriegszeit, Filmgeschichte schreiben wird. Hat mich nicht umgehauen, aber doch sehr berührt.

Weitere gesehene Filme:
L'Arbre et la Forêt - zum Glück erfährt der erschlagend wuchtige Einsatz von Wagner-Musik eine diegetische Begründung, sonst wäre dieser zu dialoglastige Film einfach nur lästig.
En Ganske Snill Mann - zum Todlachen trauriges, typisch Skandinavisches Kino: kalte, deprimierende Stimmung mit hartgesottenen, grummeligen Charakteren, denen selten ein Lächeln über die Lippen huscht, aber wenn, dann ist man umso berührter ob der versteckten Sensibilität.
Sunny Land - zum Davonlaufen. Bin ich auch, nach einer halben Stunde. Sinnloser Splitscreen, redundante Aufnahmen, gähnend langweiliger Off-Kommentar. So einen schlechten Dokumentarfilm habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Black Bus - zu lang, leider. Der Ansatz, nach Geschlechtern getrennte Busse (vorne Männlein, hinten Weiblein) im heutigen Israel zu zeigen, ist sicherlich von Interesse. Leider geht es nicht über diese Aussage hinaus, die Charakter entwickeln sich nicht weiter, die Geschichte stagniert. Was hängen bleibt sind die schönen Aufnahmen zweier verstoßener Frauen, die um ihre Meinungsfreiheit kämpfen.
The Illusionist - zum Zweiten Mal genieße ich einen wunderschön animierten, gezeichneten Trickfilm von Sylvain Chomet. Allerdings bringt er bei weitem nicht die erzählerische und dramaturgische Dichte des Vorgängers (Les Triplettes de Belleville) auf.

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